Diese Seite verwendet Cookies, Google Analytics und ReCAPTCHA von Google. Durch den Klick auf den grünen Button geben Sie Ihre Zustimmung zur Verwendung von Cookies und Speicherung der Daten im Rahmen der neuen EU DSGVO und der Datenschutzerklärung dieser Webseite. (Aufruf durch anklicken).

Drucken
Zugriffe: 13600

Reparaturbericht: Lagertausch Raymarine ST60 Masteinheit. (A22012)

 

 

 

 

Folgt die Windfahne nur bei stärkeren Wind oder dreht das Löffelrad langsamer als bei dem Nachbarlieger? Dann ist ein Austausch der Kugellager der Masteinheit notwendig.
Zusätzlich kann ein Austausch von Löffelrad und Windfahne notwendig sein.

 

 

 

 

 

 

Hier ein Beispiel wie leicht der Windgeber laufen kann. Das hilft bei der Enscheidungsfindung ob man den Windgeber generalüberholen möchte oder nicht.

 

Benötigtes Werkzeug:

 

 

 

Kleiner Hammer, Wasserpumpenzange, kleine Spitzzange, Kombizange, Federmesser ,  1,5mm Imbusschlüssel (ist im Windfahnen/Windrad Service Kit enthalten), Holzklötze, ein Set von Austreibern (1mm und 6mm), etwas 600er Nass-Schleifpapier, elektrischer Lötkolben sowie etwas Fett.

 

 

 

 

Hinweis: Erst die Anleitung komplett lesen, um festzustellen, ob man das handwerkliche Geschick hat,  um sich an die Arbeitsschritte zu trauen.

 

Wartung Windrad (Löffelrad)-Kopf:

 

 

Nachdem das Löffelrad abgeschraubt worden ist, wird der Löffelrad-Kopf entfernt.
Vorsichtig mit Drehbewegungen den Kopf aus dem Rohr lösen.
Dann vorsichtig die Leiterplatte aus dem Kopf  lösen.
(Die Leiterplatte wird durch 3 Klammern im Kopf gehalten. Wenn man den Kopf in beiden Händen hält und mit 2 Fingern 2 Klammern vorsichtig nach außen drückt, kommt die Leiterplatte fast alleine raus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Mit dem Federmesser den nach innen gebördelten Rand (roter Pfeil) abschälen,  damit die Lager herausgedrückt werden können.
Achtung! Nur so viel  Bördelung abschneiden, wie notwendig ist, die Achse samt Lager herauszudrücken. Dann spart man sich am Ende die Erstellung einer neuen Bördelung.
Aus dem Inneren des Kopfes den magentischen Geber mit der Spitzzange von der Achse ziehen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit einem 6mm Austreiber die Achse von innen aus dem Kopf mit der Hand  herausdrücken.

Wenn es zu schwer geht, muss noch etwas von der Bördelung  oberhalb der äußeren Lagerschale  entfernt werden, siehe 1 Schritt zurück.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit ganz leichten Hammerschlägen die Achse aus dem Lager treiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Achse mit sehr feinen Schmirgelpapier (mindestens 600er Nassschleifpapier) ein wenig  abziehen.

Anschließend die Achse nur ganz dünn fetten, damit nur die Oberfläche der Achse geschützt wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Lager (ungefettet, ungeölt) von Hand auf die Achse schieben und von oben in den Kopf einführen.  Sie lassen sich mit etwas Druck von Hand leicht einsetzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit einem  1mm Austreiber von Hand über den Aussenring, das  äussere Lager in den Sitz drücken.

Dann im Kopfinneren den magnetischen Geber auf die Achse stecken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Läßt sich das Lager ganz leicht einsetzen,  muss eine neue Bördelung erstellt werden. Dazu eine warme Lötspitze (kleinste Einstellung) kurz auf den oberen Kunststoffkragen auflegen und etwas Material in Richtung Achse drücken. 2x gegenüberliegend reicht völlig aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Achse sollte in Pfeilrichtung etwas Spiel haben, dann dreht sie sich auch ganz leicht.
Sonst von innen etwas auf den Geber drücken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Windrad aufsetzen und die Madenschraube leicht anziehen. Der Windradköper darf sich nicht verziehen (eiern) Das Windrad leicht anblasen, es sollte sich leicht drehen. Siehe Video.
Windrad wieder abmontieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Leiterplatte mit der Aussparung (roter Pfeil) richtig in den Kopf eindrücken bis sie einrastet (gelbe Pfeile ) und kontrollieren.

Die O-Ringe am Kopf (wenn rissig bitte austauschen), leicht mit Fett einstreichen und in den Halter einsetzen. Die Zuleitung zur Leiterplatte sollte schleifenförmig im Halter verlegt sein. Der Windrad-Kopf braucht nicht ausgerichtet zu werden.

 

 

 

 

Wartung Windfahnen-Kopf:

 

 

 

 

Die Windfahne abmontieren und den Windfahnen-Kopf  zum Halter markieren. (wichtig)
Damit stehen die Windfahnen Sensoren seitenrichtig für eine elektrische Prüfung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie beim Löffelrad-Kopf, mit dem Federmesser den nach innen gebördelten Rand (rote Pfeile) an den markierten Stellen abschälen, damit die Lager herausgedrückt werden können.

Den Kopf mit der Zange greifen und mit vorsichtigen Drehbewegungen aus dem Halter lösen.
Dann vorsichtig aus dem Kopf die Leiterplatte lösen.

Update 7-2022: Bitte sehr vorsichtig die Leiterplatte aus dem Kopf lösen. Die dort verwendeten magnetischen Sensoren werden nicht mehr hergestellt und kosten als Restbestand zur Zeit ca. 200€ / Stück. Es sind zwei Stück verbaut.

Wenn Sie sich die Arbeiten nicht zutrauen, im Herbst / Winter kann ich solche Arbeiten übernehmen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Geber für die Windfahne ist viel kleiner und ließ sich nicht abziehen. Mit einem 6mm Austreiber von Hand den Geber mit der Achse von innen aus dem Kopf herausdrücken.

Wenn es zu schwer geht muss noch etwas von dem Kunststoffkragen  oberhalb der äußeren Lagerschale  entfernt werden, siehe 1 Schritt zurück.

 

 

 

 

 

 

 

Der Geber ließ sich nicht entfernen. Da das  Geber nahe Lager noch in Ordnung  war, wurde nur das äußere Lager ausgewechselt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Achse, wie gezeigt, mit der Zange halten und mit ganz leichten Hammerschlägen die Achse aus dem Lager treiben.
Anschließend mit Schleifpapier (mindestens 600er Nassschleifpapier) die Achse leicht abziehen.

Dann die Achse ganz leicht fetten und das neue Lager von Hand auf die Achse stecken.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit dem Hammerkopf oder einem 6 mm Austreiber mit der Hand die Achse mit dem Lager in den Kopf eindrücken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit einem  1mm Austreiber von Hand über den Aussenring, das  äußere Lager in den Sitz drücken.

Die Achse sollte in Montagerichtung ein kleines Spiel haben (wie das Windrad), dann dreht sich die Achse auch ganz leicht. Sonst von innen etwas gegen den Geber drücken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Windfahne auf den Kopf stecken. Sie passt nur an einer bestimmten Position. Keine Kraft anwenden.

Leicht anblasen. Die Windfahne sollte sich leicht drehen.

Windfahne wieder entfernen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Die Leiterplatte mit der Aussparung (roter Pfeil) richtig in den Kopf eindrücken bis sie einrastet (gelbe Pfeile ) und kontrollieren.

Die O-Ringe am Kopf, (wenn rissig bitte austauschen), leicht mit Fett einstreichen und in den Halter einsetzen. Die Zuleitung zur Leiterplatte sollte kreisförmig im Halter verlegt sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun den Halter und den Windfahnen-Kopf wieder ausrichten.

Dann sollte eine Ausrichtung an der Mastspitze oder eine digitale Anpassung am Instrument (siehe Handbuch) überflüssig sein.


Kleinere Abweichungen zwischen der wahren Windrichtung und der im Instrument angezeigten Windrichtung lässt sich im Instrument problemlos kalibrieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Windfahne und Windrad montieren. Die Madenschrauben mit Sicherungslack bestreichen und vorsichtig anziehen.

Windgeber leicht anblasen, Windrad und Windfahne sollten sich leicht bewegen. Zwischen Windrad/ Windfahne und Gehäuse muss ein ca.3mm Spalt bleiben. Windfahne und Windrad dürfen nicht eiern. Sonst ist die Madenschraube zu fest angezogen.

Fertig!

 

 

 

 

Wartungstipp:

 

 

 

 

 

 

Am Windrad befindet sich eine Bohrung durch die das angesammelte Wasser (Regen, Sturm) wieder ablaufen soll. Ist die Bohrung durch Schmutz verstopft, läuft das untere Lager im Wasser und die nächste Wartung ist viel eher fällig.
Besser ist es hier, eine oder zwei, weitere Bohrungen anzubringen. Dann sollte im Laufe der gesamten Lebendauer das untere Lager nie wieder mit Wasser in Berührung kommen.

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Beitrag wurde im Palstek 2-2018 veröffendlicht.

Die bei dieser Reparatur verwendeten Hybridlager und O-Ringe habe ich noch da. Bei Interesse einfach mal mailen.

Haftungsausschluss:
Diese Anleitung wurde nach bestem Wissen und Gewissen an Hand einem von mir selbst durchgeführten Lagertausch durchgeführt.
Die Anleitung wurde sorgfältig von mir erstellt und geprüft. Es wird keine Haftung für die Anwendung dieser Anleitung oder für Beschädigungen, die durch diese Anleitung entstehen, übernommen. 

Copyright : ©Jochen Brickwede im Juni 2018,

update im Oktober 2021; update im Juli 2022